Bier ist mehr als nur ein Getränk – es ist eine Kultur, die ständig im Wandel ist. Auch 2025 gibt es spannende neue Entwicklungen, die die Brauwelt prägen werden. Vom Boom alkoholfreier Biere mit Zusatznutzen, über innovative Hybridkreationen bis hin zu nachhaltigem Brauen: Die Bierlandschaft wird immer vielfältiger. In diesem Blog-Post werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Trends und zeigen, was 2025 für uns Bierliebhaber bereithält:
1. Functional Beer
Alkoholfreie Biere sind längst mehr als eine Alternative – sie bieten mittlerweile ein echtes Erlebnis für bewusste Genießer. Besonders im Trend sind „functional beers“, die neben dem alkoholfreien Biergenuss zusätzliche gesundheitliche oder wellnessfördernde Vorteile bieten. Diese Biere enthalten oft wenig bis keinen Alkohol und werden mit funktionellen Zutaten wie Vitaminen, Kräutern oder Probiotika angereichert.
Beispiele:
Probiotische Biere: Diese Biere enthalten lebende Kulturen wie Lactobacillus, die die Verdauung unterstützen und gut für die Darmgesundheit sind.
Biere für Sportler: Speziell für Sportler und Aktive entwickelt, versorgen diese Biere den Körper mit Proteinen oder wichtigen Mineralstoffen wie Natrium, Magnesium und Kalium – perfekt zur Erfrischung nach dem Training.
CBD-Biere: Bier mit Cannabidiol (CBD) bietet entspannende und beruhigende Effekte, ohne psychoaktiv zu wirken. In Deutschland ist dieser Trend noch in der Entwicklung, aber in Ländern wie den USA bereits stark nachgefragt.
Kräuter- und Gewürzbier: Biere mit Ingwer, Kurkuma oder Ginseng erfreuen sich wachsender Beliebtheit, da sie nicht nur einzigartigen Geschmack, sondern auch potenzielle gesundheitliche Vorteile wie entzündungshemmende oder beruhigende Effekte bieten.
Foto: Joybräu
2. Süßigkeiten-inspirierte Biere
In turbulenten Zeiten suchen viele Menschen Trost in der Nostalgie – und was könnte mehr Kindheitserinnerungen wecken als Retro-Süßigkeiten? Dieser Trend spiegelt sich zunehmend auch in der Craft-Bier-Szene wider: Vor allem US-Brauereien lassen sich von beliebten Süßigkeiten wie Snickers, Reese’s Peanut Butter Cups oder sogar Candy Corn inspirieren und kreieren Biere, die nicht nur schmecken, sondern auch ein Gefühl von Wärme und Vertrautheit vermitteln.
Beispiele:
Candy Sour Ales: Fruchtige Berliner Weisse oder Gose, die mit Süßigkeiten wie Skittles oder Lutschern inspiriert wurden, treffen den Geschmack von Liebhabern süßer und saurer Noten.
Peanut Butter Porter: Biere, die den Geschmack von Schokolade und Erdnussbutter kombinieren, erinnern an Reese’s Peanut Butter Cups.
Pastry Stouts: Diese schweren, cremigen Stouts sind oft inspiriert von Schokoladenriegeln oder Keksen wie Oreo oder Snickers.
Foto: Steamworks auf X
3. Nachhaltiges und ressourcenschonendes Brauen
Nachhaltigkeit ist 2025 auch ein zentrales Thema in der Braubranche. Brauereien setzen verstärkt auf umweltfreundliche Produktionsmethoden, um Wasser zu sparen, Energie effizienter zu nutzen und Abfälle zu minimieren. Getrieben durch den Wunsch der Verbraucher nach ethischen und ökologischen Produkten sowie durch wirtschaftliche Vorteile, werden Maßnahmen wie der Einsatz erneuerbarer Energien, die Nutzung regionaler und regenerativer Rohstoffe sowie die Förderung der Kreislaufwirtschaft zu entscheidenden Strategien. Nachhaltiges Brauen ist nicht nur ein Trend, sondern eine Notwendigkeit, um langfristig wettbewerbsfähig und ressourcenschonend zu arbeiten.
Wassersparende Braumethoden: Durch den Einsatz von Kreislaufsystemen, Wasseraufbereitung und der Nutzung von aufbereitetem Wasser für nicht-kritische Prozesse reduzieren Brauereien ihren Wasserverbrauch erheblich – ein entscheidender Schritt in einer Branche, die traditionell wasserintensiv ist.
Erneuerbare Energien im Fokus: Viele Brauereien integrieren Solaranlagen, Windkraft oder Biogas in ihre Produktionsprozesse, um fossile Brennstoffe zu ersetzen und ihren CO₂-Fußabdruck zu verringern. Diese Maßnahmen bringen nicht nur ökologische Vorteile, sondern führen auch zu langfristigen Kosteneinsparungen.
Regionale und regenerative Rohstoffe: Ein wachsender Trend ist die Zusammenarbeit mit Landwirten, die nachhaltige Praktiken wie regenerative Landwirtschaft anwenden. Hopfen, Malz und Getreide aus solchen Quellen unterstreichen das Engagement der Brauereien für die Umwelt und stärken die regionale Wirtschaft.
Wiederverwendung und Abfallreduktion: Von der Nutzung von Nebenprodukten wie Treber in der Landwirtschaft bis hin zu Verpackungen aus recycelten Materialien – Brauereien gehen innovative Wege, um ihre Abfallmengen zu senken und Kreislaufwirtschaft zu fördern.
4. Zugängliche Bierstile
Im Kontrast zu „candy beers“ erleben zugängliche und klassische Bierstile, die durch ihre Trinkbarkeit und Qualität überzeugen, eine Renaissance. Anstelle experimenteller Bierstiele oder extrem hopfenlastiger Biere stehen traditionellere Sorten wie Helles, Pilsner, Kölsch oder Session Ales im Vordergrund. Diese Biere bieten eine ausgewogene Balance und sprechen Konsumenten an, die auf der Suche nach verlässlichem Genuss und subtileren Geschmacksprofilen sind. Zugänglichkeit und Konsistenz werden so zu entscheidenden Faktoren.
Keller-Pils, mit seiner natürlichen Trübung, frischen Hopfenaromen und moderaten Bitterkeit, kombiniert Tradition mit zeitgemäßem Geschmack.
Lagerbiere wie Helles sind plötzlich auch in Norddeutschland ein großes Ding und bieten ein mildes, malzbetontes Geschmacksprofil.
Brut IPAs, mit ihrer trockenen und spritzigen Charakteristik, sprechen Genießer an, die ein leichteres, weniger süßes IPA bevorzugen.
Session Ales bieten moderaten Alkoholgehalt bei vollem Geschmack und passen perfekt in den Trend zu alltagstauglichen Bieren.
5. Gehopfte Bier-Alternativen
2025 zeichnet sich durch ein wachsendes Interesse an innovativen, alkoholfreien Getränken aus, die den Charakter von Hopfen in den Vordergrund stellen. Produkte wie Hop Water, Hoppy Kefir oder Hoppy Sprizz bieten erfrischende Alternativen für Konsumenten, die auf Alkohol verzichten möchten, aber dennoch komplexe Aromen suchen.
Hop Water: Sprudelndes Wasser mit Hopfenextrakt punktet mit Noten von Zitrus, Tropenfrüchten und harzigen Aromen – ein erfrischendes Getränk für jede Gelegenheit.
Hoppy Kefir: Diese fermentierten Getränke kombinieren die Probiotik von Kefir mit der Aromatik von Hopfen und bieten eine gesunde, prickelnde Alternative zu klassischen Softdrinks.
Hoppy Sprizz: Alkoholfreie Hopfengetränke, die mit Fruchtsäften oder botanischen Noten gemischt werden, treffen den Nerv von Cocktail-Liebhabern, die einen anspruchsvollen Genuss ohne Promille suchen.
Foto: Propeller Beer auf Instagram