Wir sind die Besserbrauer

Hallo allerseits! Wir sind Kathy und Jörg. 2014 haben wir die Besserbrauer gegründet, um Küchen in Mini-Brauereien zu verwandeln. Der Grundstein für unser Unternehmen wurde aber bereits viel früher gelegt. Machst Du mit uns einen kleinen Ausflug in die 80er Jahre? Na, dann mal rein in die neonfarbenden Leggins und los:

Ein TV-Moderator ebnete uns den Weg zur eigenen Firma

Im Jahr 1982 führte TV-Moderator Jean Pütz in seiner Sendung “Hobbythek” seinen Zuschauer Schritt für Schritt durch den Herstellungsprozess von Bier. Dass der Journalist mit dem markanten Schnauzbart als Urvater der Hobbybrauer gilt, hat vor allem damit zu tun, dass das Brauen von Bier vorher für Privatpersonen verboten war. Das lag am Biersteuergesetz. Pütz aber pochte auf die Pressefreiheit, nach der er im Fernsehen erklären konnte, was er wollte. Schlussendlich handelte er mit dem Finanzministerium eine Bagatellregelung aus, die im Kern bis heute gilt. Deutsche Heimbraugeschichte war geschrieben. Ab diesem Zeitpunkt durfte man zuhause jährlich bis zu 200 Liter Bier für den Eigengebrauch brauen. „Pro Familienmitglied“, wie Pütz gern mit einem Augenzwinkern anmerkt (wir haben ihn 2020 für unser Buch „Der Ultimative Brau-Guide“ interviewt). 

Die Hobbythek-Folge zum Thema Bierbrauen gibt es übrigens auf Youtube zu sehen. Ein Muss für jeden Bier-Fan. 

Lange Zeit war es aber trotzdem schwierig, privat die Rohstoffe für den Brauprozess – also Malz, Hopfen und Hefe – zu beziehen. Das änderte sich erst Anfang der 2010er-Jahre, als der Hype rund ums Heimbrauen und Craft Beer von den USA auch nach Europa schwappte. Die ersten Onlineshops für Hobbybrauerbedarf öffneten ihre digitalen Tore, ebenso diverse Hobbybrauer-Foren und Datenbanken mit Braurezepten.

So kamen auch wir zum Bier brauen. 

Der holprige Weg zur eigenen Küchenbrauerei

Wir machten Anfang der 2010er-Jahre beide “was mit Medien”, Kathy arbeitete als Mediaplanerin in einer großen Agentur, Jörg tingelte als freiberuflicher Designer von Kunde zu Kunde. Für uns hieß das vor allem: Viel Zeit vor dem Bildschirm, wenig Zeit für Hobbys. Das wollten wir ändern, nur leider fehlte uns das passende Hobby. Da wir ohnehin gerne kochten (und es immer noch tun), entschieden wir uns dafür, unser eigenes Bier zu brauen. 

Doch wie startet man ein solches Unterfangen? Wir bestellten uns im Internet ein Bierbrauset für 20 Liter fertiges Bier. Kleinere Sets gab es damals nicht. Und so kam einige Tage später ein gigantisches Paket mit Eimern, Schläuchen, allerlei Verschlüssen und Kleinteilen aus Plastik an, die irgendwie an ein Chemie-Labor erinnerten. Ebenfalls im Paket lag eine Tüte mit ungeschrotetem (!) Gerstenmalz, ein Tütchen mit Hopfen und ein weiteres Tütchen mit Biertrockenhefe. Nach dem ersten Blick in die Brauanleitung – zwei kopierte und aneinander getackerte DIN A4 Seiten mit nahtlos aneinander gereihtem Text – wurde uns klar, dass wir neben den Set-Bestandteilen auch noch einen Einkochautomaten und eine Malzmühle brauchten, um das Malz zu schroten. Die Stimmung war getrübt, aber das Projekt “Küchenbrauerei” wurde noch nicht begraben. Beide Geräte wurden bestellt und mittlerweile waren wir mehrere hundert Euro los. 

Einige Tage später hatten wir alles zusammen und die Brau-Party konnte beginnen. Bald stellte sich allerdings heraus, dass die Brauanleitung eher schlecht als recht geschrieben war. Nicht jeder Brauschritt war eindeutig beschrieben und es blieben einige Fragen offen. Aber wir improvisierten und hatten schließlich nach mehreren Stunden teils schweißtreibender körperlicher Arbeit unser zukünftiges Bier zusammen mit der Hefe im Gäreimer. Dort gärte es dann einige Tage vor sich hin. Die Abfüllung in Flaschen klappte dann einigermaßen problemlos, anschließend sollte das Bier noch satte 6 Wochen in den Flaschen reifen. Nichts für Ungeduldige! 

Bei der Verkostung waren wir dann positiv überrascht: Das Bier war wirklich lecker! Die Mühe hatte sich gelohnt, aber es blieb die Frage: Geht das nicht auch einfacher? Besser erklärt? Günstiger? Und vor allem: Mit handlicheren Geräten, quasi im Küchenformat? 

Die Idee der “Braubox” entstand

Mit diesen Fragen im Hinterkopf recherchierten wir Brau-Utensilien, die es ermöglichen, in kleinen Chargen und am eigenen Herd Bier zu brauen. 5-Liter-weise. Teilweise bestellten wir dafür Artikel bei Online-Shops für Aquaristik (Abfüllpumpen) und medizinisches Zubehör (Schlauchklemmen). Nach einigen Monaten waren wir mit der Zusammenstellung des Brau-Equipments zufrieden. Ein freundlicher Hobbybrauer-Shop füllte für uns die ersten hundert Malz- und Hopfenmischungen ab, eine Kartonagenfabrik ließ sich überreden, hundert Produktkartons für uns zu produzieren (bei beiden Firmen sind wir noch heute Kunde) – und so entstanden schließlich die ersten hundert “Brauboxen”. Da wir noch keinen Online-Shop hatten, verkauften wir sie auf Nachbarschaftsmärkten. Mit dem erwirtschafteten Gewinn mieteten wir eine kleine Lagerfläche an und bastelten einen Online-Shop.

Heute, im Jahr 2023, haben wir weit mehr als 100.000 Brauboxen und noch mehr Nachfüllpakete verkauft, unterhalten drei Warenlager in ganz Deutschland und sind stolz auf ein großes Netzwerk aus zuverlässigen und hochmotivierten Mitarbeitern und Dienstleistern. Und wir sind noch lange nicht fertig!

Übrigens: Anfang 2022 haben wir die United Food Kits GmbH gegründet, mit der wir auch DIY-Kits für andere Marken entwickeln und produzieren. Schaut mal vorbei: unitedfoodkits.de

Hopfige Grüße,
Eure Besserbrauer
Kathy & Jörg

 

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