Fehler beim Bierbrauen passieren und selbst erfahrende Brauer bleiben von ihnen nicht immer verschont. Mit ein bisschen Wissen und Sorgfalt kannst du jedoch viele Probleme leicht vermeiden. In diesem Artikel zeigen wir dir die häufigsten Fehler beim Bierbrauen und geben dir einfache Tipps, wie du sie vermeiden kannst, damit dein Brautag immer ein voller Erfolg wird.
1. Unzureichende Sauberkeit
Eine unzureichende Reinigung der Braugeräte gehört zu den häufigsten Ursachen für Bierinfektionen, beispielsweise durch Milchsäurebakterien oder Kahmhefe. Solche Verunreinigungen können zu unerwünschten Geschmacksnoten führen oder das Bier sogar völlig ungenießbar machen.
Lösung: Reinige alle Braugeräte vor dem Gebrauch gründlich mit geeigneten Reinigungsmitteln, vor allem nach dem Würzekochen.
2. Zu hohe Gärtemperatur
Die optimale Gärtemperatur für die meisten obergärigen Biere liegt bei 18 bis 20 °C. Eine Ausnahme bilden Weizenbier und viele belgische Bierstile, die höhere Temperaturen vertragen und diese oft bevorzugen, um charakteristische Fruchtaromen zu entwickeln. Zu hohe Temperaturen während der Gärung können jedoch die Hefe negativ beeinflussen und zu Geschmacksfehlern sowie unerwünschten Fuselaromen führen.
Lösung: Verwende ein zuverlässiges Thermometer und überwache die Temperatur während des gesamten Gärprozesses. Stelle dein Gärgefäß ggf. an einen kühleren Ort.
3. Ungeeignete Wasserwerte
Eine hohe Restalkalität im Leitungswasser kann den Geschmack von hellen und hopfenbetonten Bieren negativ beeinflussen. Dies führt beispielsweise dazu, dass die Hopfenbittere kratzig im Hals wirkt und die Bierfarbe unerwünscht dunkel wird.
Lösung: Überprüfe die Wasserzusammensetzung deines Leitungswassers bei den zuständigen Wasserwerken und passe sie bei Bedarf mit z.B. mit Sauermalz oder Milchsäure an. Einen komplette Anleitung dafür findest du hier.
4. Unzureichendes Belüften der Würze
Eine unzureichende Belüftung der Würze kann die Gärung negativ beeinflussen, da Hefe für optimale Vermehrung und Aktivität Sauerstoff benötigt. Wenn sich die Hefe nicht schnell genug vermehrt, können unerwünschte Bakterien oder fremde Hefestämme die Oberhand gewinnen.
Lösung: Belüfte die Würze gründlich, nachdem du die Hefe hinzugefügt hast. Dies kann z.B. durch Schütteln oder Rühren mit einem desinzierten Löffel geschehen.
5. Übermäßige Sauerstoffaufnahme nach der Gärung
Nach der Gärung kann Sauerstoff das Bier oxidieren, was zu unerwünschten Geschmacksveränderungen wie papierenen oder kartonartigen Noten führt. Besonders hopfenbetonte Biere sind empfindlich gegenüber Oxidation, da die Aromen und Bitterstoffe des Hopfens schnell abgebaut werden können. Außerdem kann oxidiertes Bier eine unansehnliche, dunklere Farbe entwickeln.
Lösung: Vermeide übermäßige Sauerstoffeinwirkung nach der Gärung. Fülle das Bier vorsichtig ab und vermeide währenddessen Blasenbildung.
6. Ungeeignete Lagerungsbedingungen
Bier muss sowohl während als auch nach der Flaschenreifung unter den richtigen Bedingungen gelagert werden, um Geschmack und Qualität zu bewahren. Während der Flaschenreifung ist es wichtig, das Bier bei einer konstanten Temperatur zu halten, da Temperaturschwankungen die Reifungsprozesse negativ beeinflussen können. Zu hohe Temperaturen können die Alterung des Bieres beschleunigen und zu einer schnellen Oxidation führen, während zu niedrige Temperaturen die Reifung verlangsamen und unerwünschte Aromen hervorrufen können.
Lösung: Lagere das Bier dunkel und bei Temperaturen, die denen der vorherigen Gärung entsprechen. Vermeide Temperaturschwankungen und halte das Bier fern von Lichtquellen.