So filterst Du Dein Selbstgebrautes

Wir lieben naturtrübes Bier! Die Trubstoffe in Deinem Bier steigern die Vollmundigkeit, den frischen Geschmack auf der Zunge und sind außerdem vitamin- und eiweißreich. Du trinkst also naturbelassenes Bier in seiner ursprünglichsten Form, und das schmeckt man! Wenn Du Dein Bier trotzdem gern “blank” magst, ist das natürlich auch völlig in Ordnung. Wie Du Dein Bier filterst, erklären wir hier. Anmerkung: Die Tipps sind eher an fortgeschrittene Braubox-Brauer gerichtet.

Das kannst Du schon am Brautag tun: Der Whirlpool

Die Whirlpool-Technik ist unter Hobbybrauern weit verbreitet, erfordert aber ohne zusätzliche technische Hilfsmittel ein wenig Fingerfertigkeit. Ziel bei dieser Technik ist es, vor allem die aufgequollenen Hopfenpartikel wieder aus der Würze zu entfernen. Dafür bringst Du die Würze im Kochtopf möglichst schnell zum Rotieren, so dass in der Mitte des Topfes ein Strudel entsteht, in dem sich die Trubstoffe sammeln. Die klare Würze kann dann an der Seite mit der Abfüllpumpe abgesaugt werden.

Und so funktioniert es: Die Würze nach dem Hopfenkochen auf etwa 60 °C abkühlen lassen und mit dem (gründlich gesäuberten) Kochlöffel möglichst schnell umrühren, so dass ein deutlich sichtbarer Strudel in der Mitte des Topfes entsteht. Nun etwa 10 Minuten warten, bis keine Bewegung mehr in der Würze sichtbar ist und sich ein deutlicher Kegel an Trubstoffen in der Mitte des Topfes gesammelt hat. Die klare Würze an der Topfseite kann nun mit der in der Braubox enthaltenen Abfüllpumpe und dem Schlauch in die Gärflasche gepumpt werden. Zum Schluss kann der Hopfensatz am Topfboden ggf. noch zusätzlich durch ein Feinsieb gefiltert werden. Für diese Prozedur können übrigens zwei weitere helfende Hände nicht schaden!

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Das kannst Du nach der Flaschenreifung tun: Kalt lagern

Hast Du es nicht allzu eilig mit dem Öffnen der ersten Flasche, und dazu noch reichlich Platz im Kühlschrank? Dann lagere Dein Bier nach der Flaschenreifung doch einfach noch ein bis zwei Wochen im Kühlschrank. Am Besten bei knackig kühlen Temperaturen unter 4 °C. So setzen sich die Hefepartikel und die Eiweiße, die Dein Bier ebenfalls eintrüben, fast komplett am Flaschenboden ab und das Bier wird schön klar. Wie so oft beim Bierbrauen macht Geduld hier wieder den Unterschied. PS: Lässt sich wunderbar mit der Whirlpool-Technik kombinieren, um ein noch klareres Bier zu bekommen.

Für Ungeduldige: Irish Moss

Wer kein Problem damit hat, zu einem natürlichem Klärungsmittel zu greifen, der kann auch zu sogenanntem „Irischem Moos“ (Irish Moss) greifen. Irish Moss bezeichnet eine Rotalgenart, die auch zur Herstellung z.B. von Carrageen verwendet wird und dafür sorgt, dass sich die natürlichen Eiweißpartikel in Deinem Bier absetzen. Bereits ein halber Teelöffel (nicht mehr, sonst kommt es zu Klumpenbildung!) reichen aus, um ein sehr klares Bier zu bekommen. Das Irische Moos einfach beim Hopfenkochen 10 Minuten vor Kochende hinzugeben, am Besten filterst Du es anschließend zusammen mit den Hopfenpartikel per Whirlpool-Technik wieder aus dem Bier.

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