Bier brauen im Sommer: So klappt’s trotz Hitze

Heiße Sommertemperaturen stellen Hobbybrauer:innen vor besondere Herausforderungen – allen voran bei der Gärung. Damit Dein Bier auch im Hochsommer sauber vergärt, haben wir Tipps für Dich zusammengestellt und zeigen, welche Bierstile sich jetzt besonders gut eignen.

Warum hohe Temperaturen beim Gären problematisch sind

Beim Brauen gilt: Kontrolle ist alles. Das betrifft vor allem die Gärtemperatur. Die meisten obergärigen Hefestämme arbeiten ideal zwischen 18 und 22 °C. Im Sommer klettert die Raumtemperatur aber schnell auf 25 °C und mehr. Das Problem: Bei zu hohen Temperaturen vergärt die Hefe zu schnell, produziert mehr Fuselalkohole und unerwünschte Nebenaromen. Das kann dem Geschmack Deines Bieres ordentlich zusetzen.

Unsere Top-Tipps fürs Sommerbrauen

1. Gärung kühlen – auch ohne Kühlschrank

  • Keller nutzen: Wenn Du einen kühlen Keller hast, ist das der perfekte Ort für Deine Gärung.

  • Gärbehälter in Wasser stellen: Stelle die Gärflasche in einen Eimer Wasser. Ein feuchtes Handtuch darüber wirkt wie eine Verdunstungskälte. Noch besser: ein kleiner Ventilator sorgt für zusätzlichen Cooling-Effekt.

  • Gefrorene PET-Flaschen: Lege jeden Tag eine frische, gefrorene Wasserflasche ins Wasserbad. So kannst Du die Temperatur um mehrere Grad senken.

2. Auf die Hefe kommt es an

  • Weizenbier-Hefe: Diese verträgt Temperaturen bis 26 °C, ohne dass es geschmacklich entgleist.

  • Kveik-Hefe: Der norwegische Exot liebt die Hitze! Sie gärt auch bei 30 °C stabil und sauber und bringt fruchtige Aromen mit.

3. Bierstile clever wählen

  • Weizenbier: Perfekt für den Sommer, sowohl geschmacklich als auch technisch. Die fruchtigen Esternoten (Banane, Nelke) passen super zur Saison.

  • Pale Ale & IPA: Viel Hopfen bedeutet: kleine Gärfehler werden gut übertönt. Die erfrischende Hopfenbittere ist zudem ideal für heiße Tage.

  • Saison & Farmhouse Ales: Diese traditionellen Sommerbiere aus Belgien wurden früher ganz ohne Kühlung gebraut. Die dazu passenden Hefen vertragen hohe Temperaturen und liefern interessante Aromen von Pfeffer bis Zitrus.

4. Brau-Timing beachten

  • Morgens brauen: Starte früh am Tag, wenn es noch kühler ist. Das reduziert Stress beim Abkühlen der Würze.

  • Würze schnell runterkühlen: Nutze ein Eisbad im Spülbecken, um die Würze schnell auf Anstelltemperatur zu bringen. Je schneller, desto geringer das Risiko einer Infektion mit Keimen – denn die lieben Sommertemperaturen!


Auch Sommerzeit ist Brauzeit – mit kleinen Kniffen

Mit ein bisschen Vorbereitung steht dem Bierbrauen im Sommer nichts im Weg. Wähle die richtige Hefe, einen passenden Stil und halte die Gärtemperatur unter Kontrolle. Dann klappt’s auch mit dem kühlen Bier an heißen Tagen.

So braust Du eigenes Bier

Wir sagen immer: Bier brauen ist kein Hexenwerk! Gutes Bier selbst zu brauen ist weder kompliziert, noch erfordert es viel Platz oder ein großes Budget. Alles was Du benötigst, sind ein paar Küchen-Utensilien, einige zusätzliche Braugeräte und vor allem Geduld, denn die Gärung und Reifung Deines Bieres dauert insgesamt etwa 4 Wochen. Das solltest Du bei der Planung im Hinterkopf behalten.

Aber schmeckt selbstgebrautes Bier überhaupt? Die Antwort lautet ganz klar JA! Wenn Du ohnehin schon gerne Bier trinkst und Spaß am Ausprobieren von Neuem hast, wirst du selbstgebrautes Bier lieben. Beim Heimbrauen steht Qualität an erster Stelle, nicht Quantität. Massentauglichkeit und Absatzzahlen können Dir egal sein – und das schmeckt man! Viel schief gehen kann auch nicht, wenn Du Dich an die entsprechende Brauanleitung hältst. Ein alter Spruch unter Brauern lautet: „Bier wird es immer!”

Wenn Dir 4 Liter (zwölf 0,33-l-Flaschen oder acht 0,5-l-Flaschen ) pro Brauvorgang reichen und Du in der eigenen Küche brauen möchtest, ist die Braubox genau das Richtige für Dich. Mit der Braubox bekommst Du frisch verpackte Zutaten, eine bebilderte Schritt-für-Schritt-Anleitung und das Equipment, das Du neben einigen Küchengeräten zum Brauen und Abfüllen Deines eigenen Bieres benötigst. 10 Biersorten sind verfügbar. Die Braubox ist wiederverwendbar, für weitere Brauvorgänge gibt es Nachfüllpakete.

Der Brautag selbst dauert etwa 4 Stunden, als Brau-Neuling solltest Du etwas mehr Zeit einplanen. Am Brautag wird gemaischt, geläutert und der Hopfen gekocht, alles am eigenen Herd. Anschließend wird Dein zukünftiges Bier in die Gärflasche gefüllt und gärt eine Woche vor sich hin. Dann wird das Bier in Flaschen abgefüllt und reift je nach Biersorte noch einmal zwei bis vier Wochen, bevor es trinkfertig ist. Einen detaillierten Überblick über den Brauablauf kannst Du in unseren  Brauanleitungen auch online nachlesen.

Im Shop ansehen

Solltest Du mehr Bier benötigen, ist das → 20 Liter Brauset vielleicht etwas für Dich. Hiermit braust Du direkt 20 Liter pro Brauvorgang (sechzig 0,33-l-Flaschen oder vierzig 0,5-l-Flaschen ), benötigst aber zusätzlich einen → Einkochautomaten

Im Shop ansehen
Dieser Eintrag wurde veröffentlicht am Tipps. Setzte ein Lesezeichen permalink.