7 kuriose Fakten über Hopfen

Hopfen wird auch “die Seele des Bieres” genannt, seine Bitterkeit und sein Aroma sind im Bier nicht wegzudenken. Neben dem Malz, Wasser und der Hefe ist er eine der vier Zutaten, die zum Bierbrauen benötigt werden. Das wusstest Du vielleicht noch – aber kennst Du auch diese 7 Fakten über Hopfen? 

1. Hopfen ist eine Kletterpflanze, die bis zu 30 Zentimeter pro Tag wächst

Hopfen kann man sprichwörtlich beim Wachsen zusehen: Von Mai bis August wächst er durchschnittlich 10 cm pro Tag, in Höchstform sogar bis zu 30 cm. Hopfenpflanzen werden bis zu 7 Meter hoch. Kein Wunder, dass man für solch wuchernden Pflanzen früher jede Menge Erntehelfer brauchte. Bis zu 200.000 Hopfenzupfer kamen jedes Jahr in der Erntezeit in die Hallertau. Heute schaffen Familienbetriebe die Ernte oft allein – moderne Erntemaschinen machen es möglich.

2. Nur weibliche Pflanzen entwickeln die typischen Dolden

Hopfenpflanzen sind zweigeschlechtlich, entweder ist die Pflanze weiblich oder männlich. Welches Geschlecht der Hopfen hat, lässt sich aber erst erkennen, wenn er blüht. Nur die weiblichen Blüten, die sogenannten Dolden, enthalten Hopfenöle, Bitter- und Gerbstoffe, die essentiell fürs Bierbrauen sind. Deshalb werden die weiblichen Pflanzen streng von den männlichen getrennt. Männliche Hopfenpflanzen verändern sie die Qualität der weiblichen Blüte, wenn sie diese befruchten.

3. Das größte deutsche Hopfenanbaugebiet liegt in Hallertau

Das 2.400 km² große Hopfenanbaugebiet liegt jeweils zur Hälfte in Ober- und Niederbayern. Mehr als 80% des deutschen Hopfens haben hier ihre Wurzeln. Das entspricht gut einem Drittel der weltweiten Hopfenernte. Der Hopfenanbau in der Region ist seit dem 8. Jahrhundert belegt, wobei die Orte Geisenfeld und Gründl bei Nandlstadt beide für sich beanspruchen, das Ursprungsgebiet des Anbaus zu sein.

4. Weltweit gibt es rund 280 Hopfensorten

Etwa 80 Sorten davon werden auch tatsächlich zum Brauen benutzt – Tendenz steigend. Botaniker und Hopfenbauer kreuzen gerne verschiedene Hopfensorten, um ausgestorbene Sorten wiederzubeleben oder um neue zu kreieren. Dabei wird permanent an der Resistenz gegenüber Krankheiten & Schädlingen, dem Ertrag und  der Lagerfähigkeit gefeilt. Das Entwickeln von neuen Aromaprofilen spielt natürlich auch eine große Rolle.

5. Herkules, Magnum, Warrior – keine Actionhelden, sondern Hopfennamen

Hopfensorten haben mitunder herrlich schräge Namen. Während “Sorachi Ace” und “Galaxy” auch Kinder von Uwe Ochsenknecht sein könnten, erinnern “Herkules” oder “Magnum” eher an Actionhelden der 80er Jahre. In Bayern ist man besonders stolz auf die hauseigenen Hopfensorten und nennt sie deswegen “Mandarina Bavaria”, “Hallertau Taurus” oder “Hüll Melon” (der Ort Hüll liegt in der Hallertau). 

6. Hopfen konserviert Dein Bier

Hopfen sorgt nicht nur für ein unverwechselbares Aroma, sondern trägt, dank der für die Bitterkeit zuständigen Alphasäure, auch maßgeblich zur Haltbarkeit Deines Bieres bei. Alphasäure hat eine erstaunlich intensive antimikrobielle Wirkung. Somit ist Hopfen der natürliche Konservierungsstoff des Bieres und es braucht keine E-Stoffe, um Dein Bier haltbar zu machen. High Fives vom Reinheitsgebot!

7. Grünhopfenbier ist eine Delikatesse und nur für kurz Zeit verfügbar

Das besondere am Grünhopfenbier ist die Verwendung von frisch geernteten Doldenhopfen, die nicht getrocknet und z.B. zu Pellets weiterverarbeitet werden. Die Dolden werden unverzüglich – in der Regel direkt am Tag der Ernte – in einen Sud gegeben. Damit ist das Grünhopfenbier eine saisonale Bierspezialität, die nur während oder kurz nach der Hopfenernte im August und September angeboten wird.