So baust Du eigenen Hopfen an

Bierbrauen mit Hopfen aus eigener Zucht, ist das möglich? Aber sicher! Du kannst Hopfen selbst anbauen, z.B. auf dem Balkon, im Garten oder im Hinterhof. Allerdings müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein, damit sich Dein Hopfenpflänzchen wohl fühlt und eine üppige Ernte hervorbringt. Was zu beachten ist, erklären wir Dir hier:

Die Lage

Um gut zu gedeihen, brauchen Hopfenpflanzen jede Menge Sonnenlicht. Für die Lage heißt das: Eine zur Südseite (mindestens Südost oder Südwest) gerichtete Fläche im Freien. Die Faustregel lautet hier tatsächlich: Umso mehr Sonne, desto besser. Ein windgeschützter Standort ist zudem von Vorteil, denn stetige Zugluft mag Hopfen gar nicht.

Hopfen ist eine schnell wachsende Kletterpflanze, in der Wachstumsphase kann Deine Pflanze täglich bis zu zehn Zentimeter (!) in die Höhe schießen. Um gut zu wachsen, benötigt Dein Hopfen eine Kletterhilfe, z.B. ein am Dach angebrachter und möglichst senkrecht zur Pflanze verlaufender Draht, eine Schnur oder ein langer und gut befestigter Holztstab. Umso höher die Kletterhilfe ist, desto besser. Mindestens 3 Meter sollten es schon sein, Hopfen kann aber bei entsprechenden Voraussetzungen mehr als doppelt so hoch wachsen. Wer nicht so viel Platz in die Höhe hat, kann seine Pflanze mit etwas Aufwand auch in die Breite züchten.

Hopfen eignet sich auch zur Fassadenbegrünung

Der Unterschied zwischen Bitter- und Aromahopfen

Bitterhopfen enthält viele Bitterstoffe und wird deshalb vorwiegend zum schlichten Bittern des Bieres genutzt. Klassische Bierstile, in denen Bitterhopfen verwendet wird, sind z.B. Pils oder klassische Lagerbiere.

Aromahopfen enthält weniger Bitterstoffe, aber viele ätherische Öle. Diese Öle können z.B. einen blumigen, fruchtigen, würzigen oder erdigen Charakter haben und so das Bouquet Deines Bieres beeinflussen und spannender machen. Aromahopfen kommt häufig bei hopfenaromatischen Bierstilen wie z.B. Pale Ales oder IPAs. Bekanntheit erlangte Aromahopfen vor allem durch die Craft Beer Bewegung.

Beliebte Aromahopfensorten

Seit 2016 neu zugelassene Sorte mit angenehm milden Aroma von süßen Früchten.

Aroma: Zitrusfrüchte, Johannisbeere, Birne, Pfirsisch

Beliebt z.B. in: IPA, Pale Ale, Summer Ale

Anbau: Hohe Mehltau-Resistenz und Toleranzschwellen. Gleichmäßige und rasche Entwicklung, gute Beerntung. Mittelgroße, schöne, kompakte Dolden bei guter Behangstärke

Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Schädlinge:

Welke (Verticillium) sehr gut
Falscher Mehltau (Peronospora) gut
Echter Mehltau (Sphaerotheca) sehr gut
Grauschimmel (Botrytis) mittel-gut
Spinnmilbe (Tetranychus) sehr gut
Blattlaus (Aphis) mittel

 

Informationen von eickelmann.de

 

Neueste Sorte aus Hüll mit markanter Maracuja-Note und guten Anbaueigenschaften.

Aroma: Süße Früchte, Aprikose, Maracuja, Waldfrüchte

Beliebt z.B. in: IPA, Pale Ale, Summer Ale

Anbau: Sehr gute Windefähigkeit, gleichmäßiger und rascher Wachstum. Kleine bis mittlere, längliche und kompakte, hellgrüne Dolden mit guter Behangstärke.

Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Schädlinge:

Welke (Verticillium) gut
Falscher Mehltau (Peronospora) gut
Echter Mehltau (Sphaerotheca) sehr gut
Grauschimmel (Botrytis) mittel
Spinnmilbe (Tetranychus) mittel
Blattlaus (Aphis) mittel

 

Informationen von eickelmann.de

 

Der “Craft Beer” Hopfen schlechthin, besticht durch seine zitrusartigen Aromen. 

Aroma: Zitrus, Grapefruit, Sahnebonbon, Brombeere, Honig

Beliebt z.B. in: IPA, Pale Ale, Weizenbier, Summer Ale

Anbau: Gute Widerstandsfähigkeit gegen Falschen Mehltau, hält nur bedingt einer Verticillium-Infektion stand und wird gerne von Läusen besiedelt. Rascher Wachstum. Schöne, kompakte, längliche Dolden mit mittlerer Behangstärke.

Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Schädlinge:

Welke (Verticillium) sehr gering
Falscher Mehltau (Peronospora) mittel
Echter Mehltau (Sphaerotheca) mittel
Grauschimmel (Botrytis) gut
Spinnmilbe (Tetranychus) mittel
Blattlaus (Aphis) mittel

 

Informationen von eickelmann.de

 

East Kent Golding ist der “König des englischen Hopfens” und der meistverwendete Aromahopfen in England. Er ist mild, feinwürzig und enthält sowohl florale als auch kräuterig-erdige Aromen.

Aroma: Würzige Aromen von Thymian und Lavendel, erdig, Honig

Beliebt z.B. in: Bitter, Porter, Stout, Englisches IPA

Anbau: Kräftiges Wachstum bei dichtem Behang. Große Dolden. Wenig widerstandsfähig gegen Peronospora (Falscher Mehltau). Relativ früh erntereif. 

Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Schädlinge:

Welke (Verticillium) ?
Falscher Mehltau (Peronospora) ?
Echter Mehltau (Sphaerotheca) ?
Grauschimmel (Botrytis) ?
Spinnmilbe (Tetranychus) ?
Blattlaus (Aphis) ?

 

Informationen von eickelmann.de

 

Ein Hopfen für Weißwein-Liebhaber: Das Aroma der Sorte erinnert an Grapefruit, Stachelbeere und  weiße Früchte, und wird oft mit dem Bouquet eines feinen Weißweins verglichen.

Aroma: Würzig-grasig, Grapefruit, Stachelbeere, Ananas, Weißwein

Beliebt z.B. in: Lager, Weizenbier, Witbier

Anbau: Sehr gute Widerstandsfähigkeit gegen alle Arten von Mehltau. Schneller Wuchs. Mittelgroße, schöne, kompakte Dolden bei guter Behangstärke.

Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Schädlinge:

Welke (Verticillium) gut
Falscher Mehltau (Peronospora) sehr gut
Echter Mehltau (Sphaerotheca) sehr gut
Grauschimmel (Botrytis) gut
Spinnmilbe (Tetranychus) ?
Blattlaus (Aphis) ?

 

Informationen von eickelmann.de

 

Beliebter Zierhopfen und klassischer Aromahopfen in Weizen- und Witbieren mit sehr guten Anbaueigenschaften.

Aroma: Zitrus, Bergamot, Zitronengras, Schwarztee und grünen Früchten

Beliebt z.B. in:Weizen- und Witbiere, Pils, Lager

Anbau: Viele helle Dolden und üppiger Doldenbehang bis weit nach unten. Sehr widerstandsfähig gegen bekannte Krankheiten und Schädlinge.

Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Schädlinge:

Welke (Verticillium) sehr gut
Falscher Mehltau (Peronospora) mittel
Echter Mehltau (Sphaerotheca) gut
Grauschimmel (Botrytis) sehr gut
Spinnmilbe (Tetranychus) mittel
Blattlaus (Aphis) mittel

 

Informationen von eickelmann.de

 

Beliebte Bitterhopfensorten

Beliebter Bitterhopfen mit hohem Alphasäuregehalt. Mittlerweile ist “Hallertauer Magnum” zur wichtigsten und am häufigsten angebauten Sorte in der Hallertau aufgestiegen.

Aroma: Harzig, kräuterig, Pinie, fruchtig, Citrus, blumig, süßlich, würzig, Johannisbeere

Beliebt z.B. in: Pils, Lager

Anbau: Sehr kräftiges Wachstum, dichte Belaubung, sehr große Dolden und Blätter.

Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Schädlinge:

Welke (Verticillium) sehr gut
Falscher Mehltau (Peronospora) gut
Echter Mehltau (Sphaerotheca) recht gering
Grauschimmel (Botrytis) gering
Spinnmilbe (Tetranychus) gering
Blattlaus (Aphis) recht gering

 

Informationen von eickelmann.de

Die Sorte Merkur ist eine Züchtung aus dem Hüller Forschungsinstitut. Mit dieser Sorte gelang es erstmalig, eine Bitterstoffsorte mit einer Resistenz gegen Echten Mehltau zu züchten und gleichzeitig in Ertrag und Bitterstoffgehalt konkurrenzfähig zu anderen modernen Sorten zu sein.

Aroma: Zitrus, Minze, Ananas

Beliebt z.B. in: Pils, Lager

Anbau: Normaler Austrieb; die Triebe bleiben etwas unwillig an der Kletterhilfe. Mittelgroße, feste Dolden, mittlerer Behang.

Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Schädlinge:

Welke (Verticillium) sehr gut
Falscher Mehltau (Peronospora) mittel
Echter Mehltau (Sphaerotheca) sehr gut
Grauschimmel (Botrytis) recht gering
Spinnmilbe (Tetranychus) gering
Blattlaus (Aphis) greing

 

Informationen von eickelmann.de

 

Aromatisch und gut geeignet als Stopfhopfen. Diese neue Zuchtsorte hat ihren Namen wegen des intensiven, angenehm fruchtigem Aroma und einer sehr erfrischenden Note bekommen, welche an ein „Gletschereisbonbon“ erinnert.

Aroma: Kühle Mentholnoten von Minze und Gletschereis ergänzt durch süße Toffee- und Bananennuancen

Beliebt z.B. in: Pils, Lager, Weizenbier, Pale Ale 

Anbau: Langsames, gleichmäßiges Wachstum. Kleine bis mittelgroße, sehr kompakte Dolden bei mittlerer bis guter Behangstärke

Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Schädlinge:

Welke (Verticillium) gut
Falscher Mehltau (Peronospora) gering
Echter Mehltau (Sphaerotheca) sehr gut
Grauschimmel (Botrytis) gering
Spinnmilbe (Tetranychus) gering
Blattlaus (Aphis) gering

 

Informationen von eickelmann.de

 

Bitterhopfen mit hohem Alphasäuregehalt. “Englische Aromen”, auch gut zum Stopfen geeignet. Die Ansprüche dieser Sorte an den Boden sind gering, allerdings sollte eine windige Lage gemieden werden. 

Aroma: Tabak, Cognac, Zeder, Barrique, Tonkabohnen, Vanille

Beliebt z.B. in: Bitter, Porter, Stout, Englisches IPA

Anbau: Verhältnismäßig anspruchslos. Widerstandsfähig gegen Echten Mehltau und Welke. Der Behang ist gut, mit sehr schönen, geschlossenen Dolden. Durch das dunkelgrüne Laub und die roten Reben hebt sich diese Sorte optisch deutlich von den anderen Sorten ab.

Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Schädlinge:

Welke (Verticillium) sehr gut
Falscher Mehltau (Peronospora) gering
Echter Mehltau (Sphaerotheca) sehr gut
Grauschimmel (Botrytis) gering
Spinnmilbe (Tetranychus) gering
Blattlaus (Aphis) gering

 

Informationen von eickelmann.de

 

Hopfen für den eigenen Anbau kauft man am Besten als vorgezogene Jungpflanze, als sogenannten „Steckling“. Das hat einen einfachen Grund: Ausschließlich unbefruchtete, weibliche Blütenstände bilden die begehrten Dolden aus, welche später für das Brauen von Bier benötigt werden. Bei Saatgut kann man nicht sicher sein, ob in den Samen männliche oder weibliche Pflanzen veranlagt sind. Später kann es dann in einer geschlechtlichen Hopfen-Mischkultur zur unerwünschten Befruchtung der weiblichen Blüten kommen. Um diesen Fauxpas zu vermeiden, bietet es sich deshalb an, bereits vorgezogene Stecklinge zu kaufen. Diese verkauft z.B. die → Gärtnerei Eickelmann.

Der Boden

Der Boden sollte nährstoffreich, locker und tiefgründig sein. Der pH-Wert des Bodens sollte bei 6,5 bis 7,5 liegen. Möchtest Du Deinen Hopfen im Kübel aufziehen, sind zwei Faktoren für ein gutes Gelingen ausschlaggebend: Zum einen ein ausreichend großer Kübel. Je größer der Kübel, desto einfacher ist die Pflege. Zum anderen die Qualität der Erde. Verwende am Besten hochwertige Kübelpflanzenerde! Diese ist zwar nicht ganz billig, aber jeden Cent wert. Die Hopfen-Gärtnerei Eickelmann empfiehlt z.B. → frux Zitrus- und Kübelpflanzenerde der Firma Patzer. Zusätzlich kannst Du gern etwas organischen Dünger wie Kompost oder Mist untermischen.

Eine nährstoffreiche Erde ist wichtig für ein gesundes Hopfenwachstum

Hopfen einpflanzen

Den Steckling einzupflanzen ist recht unproblematisch – wenn Du ihn überhaupt aus dem Umtopf bekommst! Der Plastiktopf sollte vor der Pflanzung natürlich entfernt werden, damit sich die Wurzeln des Hopfens in der Erde ungehindert entfalten können. Haben sich die feinen Wurzeln des Stecklings aber bereits in den Löchern des Topfbodens verzweigt, gehe wie folgt vor:

Greif den Topf von oben mit den Pflanzentrieben zwischen Deinen Fingern und dreh den Topf auf den Kopf. Jetzt kannst Du mit der anderen Hand den Topf etwas massieren und mit einem leichten Druck abziehen, ohne die Pflanzenwurzeln zu verletzen. So sieht das Ganze dann aus:

Setze die Jungpflanze nun so tief in den Boden, dass die Ballenoberfläche etwa 1-2 Finger breit unter der Erde ist. Der alte Wurzelballen sollte nicht aus dem Boden schauen, die Hopfenpflanze allerdings auch nicht bis zu den Ohren eingegraben werden. Drück die Erde seitlich an den Ballen und gieß sie abschließend an, um eine Verbindung zwischen Wurzelballen und Boden herzustellen. Fertig! Die kommenden Tage solltest Du den Hopfen immer mal wieder gießen, vor allem wenn es sehr sonnig ist. Er wird Dich dann bald mit einem raketenmäßigen Wachstum belohnen. 

Die Versorgung

Da Hopfen von Mai bis Juli eine beeindruckende Wuchsleistung vollbringt, ist auch der Energiebedarf entsprechend hoch. In dieser Zeit braucht der Hopfen jede Menge Wasser und sollte täglich gegossen werden. Der Boden muss stets feucht gehalten werden. Staunässe sollte allerdings vermieden werden, da dies zu Wurzelfäule führen kann. Der Hohe Nährstoffbedarf sollte vor allem bei einer Kultur im Kübel durch zusätzliches Düngen gedeckt werden. Ebenso wie die Wassergaben muss auch das Düngen dem Wachstum des Hopfens angepasst werden. Das heißt, dass mit zunehmender Größe die Abstände zwischen den Düngungen verkürzt werden. So sollte im Frühsommer bis zu einmal wöchentlich mit Nährstoffen versorgt werden. Das Düngen wird dann aber auch mit dem Eintreten der Blüte ganz eingestellt. Als Dünger eignet sich z.B. der Hopfendünger von Eickelmann oder Cuxin Spezialdünger für Clematis und Kletterpflanzen.

Schädlings- und Krankheitsbekämpfung

Ausreichend Sonnenlicht, Nährstoffe und Wasser für deinen Hopfen ist der beste Schutz gegen Krankheiten und Schädlinge. Natürlich kann es trotzdem passieren, dass dein Hopfen krank oder von krabbelnden Nervensägen befallen wird. Dann ist schnelles Handeln angesagt. Aber wer hat es denn überhaupt auf meinen Hopfen abgesehen, und was ist bei einem Befall zu tun?

Schädlinge

Blattlaus: Die Hopfenblattlaus ist eine weit verbreitete Blattlausart. Sie ist hellgrün bis fast weiß, 2-3 mm lang und besiedelt ab Mai die Blattunterseiten, später auch Blüten und Dolden. Es gibt auch eine geflügelte Variante, Aphisfliege genannt. Bei sehr starkem Befall wird die Entwicklung der Pflanze gehemmt und bilden nur wenige oder sehr kleine Dolden. Durch die zuckerhaltigen Ausscheidungen der Tiere, demHonigtau, werden die Dolden glänzend und klebrig, es siedeln sich schwarze Rußtaupilze an. Die Hopfenblattlaus kann mit dem Einsatz von Marienkäferlarven bekämpft werden. Alternativ hilft  regelmäßiges Besprühen mit Brennnesseljauche (Achtung, riecht echt übel!) oder einem Wasser-Spüli-Gemisch. Bei zu starkem Befall hilft → Neudosan® AF Neu Blattlausfrei.

Spinnmilbe: Die winzigen grün-gelben bis bräunlichen Milben mit den zwei charakteristischen dunklen Rückenflecken werden etwa einen halben Millimeter lang, die Männchen sind noch kleiner.  Die Milbe sticht die Gewebezellen des Blattes auf, um den nährstoffreichen Zellsaft aufzusaugen. Die aufgestochenen Zellen werden zerstört. Der Befall beginnt an den unteren Blättern der Pflanze, dort zeigen sich auch die ersten Symptome in Form von gelben Flecken, „Kupferbrand“ genannt. Stark befallene Blätter vertrocknen langsam, verfärben bräunlich und fallen schließlich ab. Insektenleim-Barrieren an der Aufleitung vermindern die Zuwanderung von Spinnmilben. Bei starkem Befall hilft ebenfalls → Neudosan® AF Neu Blattlausfrei.

Die Hopfenblattlaus ist weit verbreitet

Krankheiten

Falscher Mehltau: Falscher Mehltau, auch Peronospora genannt, ist eine weit verbreitete Pilzkrankheit. Im Hopfen erkennt man sie an den gelbgrün verfärbten Bodentrieben und zusammengeballten Blättern („Bubiköpfen“) sowie an den dunkelgrauen Sporen an den Blattunterseiten. Bei starkem Befall vertrocknet die befallene Hopfenpflanze. Im Gegensatz zum Echten Mehltau tritt Falscher Mehltau überwiegend bei einer feucht-kühlen Witterung auf. Aus diesem Grund gedeiht er besonders gut im Frühjahr und im Herbst. Bei ersten Anzeichen sollte man umgehend handeln: Befallene Pflanzenteile sofort entsorgen. Bei einem starken Befall können notfalls → spezielle Fungizide eingesetzt werden. Die Blattunterseiten der befallenen Pflanzen müssen besonders gründlich behandelt werden. Über die Wurzeln und Blätter aufgenommene Pflanzenmittel sind bei der Bekämpfung besonders vorteilhaft.

Echter Mehltau: Diese Pilzkrankheit zeigt sich zuerst in Form einzelner Pusteln auf den Blättern, die sich zu mehlartigen weißen Flecken entwickeln. Die später flächigen Pilzstrukturen können einen graubraunen Farbton annehmen. Pflanzenteile verkrüppeln anschließend und sterben ab. Im Unterschied zum Falschen Mehltau wird keine Blattnässe benötigt, meist tritt der Echte Mehltau während Schönwetterperioden und trockenwarmen Sommermonaten auf. Vorbeugend muss der Hopfen bei Trockenheit ausreichend gewässert werden, jedoch nicht direkt von oben und über die Blätter. Betroffene Pflanzenteile müssen sofort entfernt und entsorgt werden. Bei einem starken Befall können ebenfalls  spezielle Fungizide eingesetzt werden.

Den eigenen Hopfen zum Bier brauen verwenden

Hopfen aus eigenem Anbau kannst Du selbstverständlich in deinem eigenen mit der Braubox gebrauten Bier einsetzen. Dabei gibt es lediglich ein Problem: Du kennst den Alphasäuregehalt deines Frischhopfens nicht. Anhand von diesem ließe sich die Bitterkeit deines Hopfens feststellen, woraus anschließend die benötigte Hopfenmenge für dein Bier berechnet werden kann. Diese kann durchaus variieren, denn ein mildes Lager hat ja beispielsweise nicht die gleiche Bitterkeit wie ein herbes IPA.

Ohne den Alphasäuregehalt deines Frischhopfens zu kennen, begibst du dich also auf einen Blindflug, was die Bitterkeit deines fertigen Bieres betrifft. Aber es gibt eine Lösung: Das Hopfenstopfen, auch Kalthopfung genannt. Der Vorteil: Die Bitterkeit Deines Hopfens spielt dabei keine Rolle, das Aroma landet aber trotzdem im Bier. Einen Ausführlichen Blog-Beitrag zum Thema Hopfenstopfen findest Du → hier.

Wichtig: Für das anschließende Hopfenstopfen mit eigenem Hopfen empfiehlt sich das Brauen eines milden Bieres, das nicht ohnehin schon ein dominantes eigenes Hopfenaroma aufweist. Am Besten braust Du einfach unser  „Helles“ und verwendest den im Set enthaltenen Hopfen wie gewohnt zur Bitterung des Bieres, deinen eigenen Hopfen dann wie oben beschrieben zum Stopfen.

Deinen Hopfen auf den Winter vorbereiten

Hopfen ist eine einheimische Pflanze, die mit winterlichen Temperaturen gut zurechtkommt.  Züchtest Du den Hopfen im Kübel, solltest Du aber für etwas Winterschutz sorgen. Stelle den Kübel dafür einfach auf eine Kiste oder Styroporplatte, und hülle ihn in etwas Luftpolsterfolie.

Wenn die frostigen Temperaturen nahen, schneidet man den Hopfen bis zum Boden zurück. Die abgestorbenen Triebe können auf dem Kompost entsorgt werden.

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht am Blog. Setzte ein Lesezeichen permalink.